Über mich
Mein Name ist Manser Mario und ich bin am 17.02.1988 in Appenzell Innerrhoden geboren. Dies ist meine kleine Geschichte wie ich auf die uralte Kunst des Damastmesser Schmiedens gekommen bin.
Bereits mit etwa 14 Jahren kam bei mir der Berufs-Wunsch auf, Schwerter zu schmieden wie im Mittelalter. Ich weiss nicht mehr genau welcher erwachsenen Person ich das erzählt habe. Die Erwiderung lautete auf jeden Fall: Dass gibt es nicht mehr, wofür benötigt man in der heutigen Zeit noch ein Schwert?
Darauf haben sie mir den Rat gegeben, ich solle doch in der Kunst – oder Goldschmied Branche schnuppern gehen. Während dem schnuppern merkte ich aber dass es nicht meinen Vorstellungen entsprach und so verfolgte ich diesen Weg nicht weiter. Der Gedanke ein Schwert zu schmieden verschwand wieder.
Im Jahre 2004 – 2008 absolvierte ich meine Lehre als Anlagen- und Apparatebauer. In anderen Worten; Schlosser. Ich habe sehr viele verschiedene Schweissverfahren im Stahlbau gelernt, darunter war mir dass WIG-Schweissen am liebsten. Das benötigt man am meisten beim Chromstahl schweissen.
Ich habe meine Freude daran und strebe immerzu nach Perfektion, was in der heutigen Zeit nicht immer gut angenommen wird. Die Aussagen waren immer etwa die gleichen: Man kann es ja auch übertreiben. Das sieht nach der Montage sowieso niemand. Oder mein Lieblings Spruch: Das kann ja keiner bezahlen.
Ja, es stimmt, heute muss es wirtschaftlich, schnell, produktiv und günstig sein, damit man eine Chance gegen die Konkurrenz hat. Es hat seine Zeit gedauert bis ich das verstanden habe. Ich finde es heute noch schade dass man sich nicht mehr so grosse Mühe macht. So lange der Kunde nicht reklamiert ist anscheinend alles in Ordnung.
Das war der Punkt in meinem Leben an dem ich langsam realisierte, dass ich auch noch etwas anderes machen möchte, nur was? Ich könnte ins Büro gehen und mich dort als Sachbearbeiter oder Konstrukteur für Schweissteile umschulen lassen. Da ich aber viel zu gerne mit meinen Händen arbeite, kam das nicht in Frage.
Dann durch Zufall, habe ich im Fernsehen eine Dokumentation über einen Messerschmied gesehen. Das hat mich so begeistert, dass ich mich für dieses Thema angefangen habe zu interessieren und mit Nachforschungen begann. Die schönen Damastmesser und die vielen Möglichkeiten der heutigen Zeit haben mich fasziniert.
Dann hat meine liebe Freundin einen Messerschmied gefunden bei dem ich einen Kurs absolvieren konnte. Ich habe mich bei ihm angemeldet und eine Woche lang mit ihm zusammen mein erstes Damastmesser geschmiedet. Von da an war ich verliebt in das schmieden.
Da ich kein Anfänger im Umgang mit Stahl bin, dachte ich es würde mir leichter fallen. Doch das Schweissen mit Feuer, also mit Hitze und Druck zwei verschiedene Stahlarten zusammen zu schweissen, ist eine Kunst für sich. Es ist für mich heute noch das schwierigste Schweissverfahren. Es erlaubt sozusagen keinen Fehler. Es muss auf so vieles geachtet werden und das heimtückische ist, man sieht erst ganz am Schluss ob es eine perfekte Verschweissung ist oder einfach nur Schrott.
Es braucht viel Erfahrung und noch mehr Geduld. Aber ich war bereit für diesen Weg.
Daraufhin habe ich einen grossen Teil meines Ersparten genommen und all die Maschinen und Werkzeuge gekauft welche ich benötige um dieses uralte und mystische Handwerk auszuführen. Danach hiess es für mich learning by doing. Ich habe viel Theoretisches erlernt und es dann in die Praxis umgesetzt. Es ging über ein Jahr, mit Höhen und Tiefen, mit kleinen Erfolgen und Misserfolgen, bis ich endlich ein brauchbares Damastmesser in den Händen hielt.
Damit konnte ich ein Haar spalten, ich war so stolz in diesem Moment. Dieses Gefühl hat man nicht viele Male im Leben. Und das war der Auslöser, an dem ich all meinen Mut zusammen genommen und mir gesagt habe; Ich riskier es, das Leben ist einfach zu kurz, ich probiere mit diesem Handwerk mein Leben zu finanzieren. Ich will nicht reich werden in meinem Leben. Ich will am morgen aufstehen und mich auf meine arbeit freuen. Das ist mir am wichtigsten. Denn wenn man Freude hat an dem was man macht, macht man es mit voller Leidenschaft.
Jedes Messer ist für mich eine sehr persönliche Arbeit und ich bin immer aufgeregt wenn der aller letzte Arbeitsschritt vor mir steht, das Schärfen. Denn erst da sehe ich ob ich alles richtig gemacht habe oder nicht.